Worauf müssen Patienten mit Aplastischer Anämie und PNH nun achten?
Als Patient mit Aplastischer Anämie und/oder PNH hat man je nach Behandlung und Blutwerten ein mehr oder weniger großes Risiko an der Erkrankung, die durch den neuen Corona Virus Sars-CoV2 ausgelöst wird, zu erkranken. Das Ansteckungsrisiko ist vermutlich signifikant höher als bei Influenza-Viren (Grippe). Es gibt Hinweise darauf, dass Viren schon durch Ausatmen auf einen anderen Menschen übertragen werden können. Daher ist ein Abstand von 2 Metern bei Kontakten zu anderen Menschen wenn möglich einzuhalten.
Die Letalität, also die Sterblichkeitsrate unter den erkrankten Menschen, wurde zunächst höher eingeschätzt. Jedoch geht man davon aus, dass sehr viel mehr Menschen bereits infiziert sind, als offiziell als positiv getestet wurden, so dass sich die Zahl derer, die an der Infektion tatsächlich versterben, verringern würde. Die tatsächliche Zahl ist aktuell also noch nicht bestimmt worden. Was man jedoch sagen kann, ist, dass in 4 von 5 Fällen die Infektion mild verläuft. Bei einem von fünf angesteckten Menschen hat das Virus jedoch einen schweren Verlauf mit Atemproblemen und Lungenentzündung.
In seltenen Fällen und besonders bei Personen über 60 Jahren und Personen mit Grunderkrankungen und/oder geschwächtem Immunsystem kann dies zum Tod führen. Aus Hochrechnungen hat sich ergeben, dass die Letalität höher sein wird, als beim Influenza-Virus.
Sie können sich und Ihre Angehörigen schützen, indem Sie Risiken minimieren. Das bedeutet, auf verschiebbare Reisen zu verzichten, keine Großveranstaltung zu besuchen, auf besondere Hygiene zu achten (s. u.) und öffentliche Verkehrsmittel wenn möglich meiden.
Verzichten Sie auf das Händeschütteln und halten Sie 1,5 bis 2 Meter Abstand zu Menschen.
Machen Sie Menschen in Ihrem Umfeld klar, dass Sie oder Ihr Angehörige oder Ihre Angehörige zu den Risikopatienten gehören und nicht der Hysterie verfallen sind und bitten Sie Menschen, mit denen Sie Zeit verbringen, auf die bekannten Hygieneregeln zu achten.
Empfehlungen zum Umgang mit der COVID-19-Pandemie bei Patienten mit PNH und Aplastischer Anämie
Die DGHO (Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie) hat am 07.04.2020 auf Onkopedia eine Zusammenfassung aktueller Expertenmeinungen zum Management einer Coronavirus-Infektion bei Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen veröffentlicht, inkl. spezifischen Hinweisen zu Aplastischer Anämie und PNH. Die Hinweise zu Aplastischer Anämie finden Sie unter 6.2.9, die Hinweise zu PNH unter 6.2.56.
Nachfolgend finden Sie die Empfehlungen des Instituts für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik Ulm gGmbh für Patienten mit PNH und/oder Aplastische Anämie im Umgang mit der COVID-19-Pandemie.
Zum Öffnen aufs Bild klicken!
Weitere Informationen zum Nachlesen oder -hören finden Sie unter den nachfolgenden Links:
Informationen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Informationen vom Bundesgesundheitsministerium
Informationen auf Englisch vom European Center for Disease Prevention and Control
Informationen vom Robert-Koch-Institut
Podcast mit dem Virologen Christian Drosten
Fragen und Antworten zum Coronavirus
Erklärvideos des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein
Diverse Podcastangebote zum Thema Coronavirus
Merkblatt für chronisch kranke Menschen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
FAQ zum Coronavirus beantwortet vom Robert-Koch-Institut
FAQ zum Coronavirus beantwortet von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Hinweise zur Verwendung von Masken
Wie Sie Ihre Hände richtig waschen, wird Ihnen im nachfolgenden Video erklärt
Quellen:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), http://www.infektionsschutz.de
Robert-Koch-Institut, https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html#doc13776792bodyText8