Reisen mit Aplastischer Anämie und PNH

Wenn Sie sich gesund und fit genug fühlen, können sie reisen und Urlaub machen. Dabei sollten Sie sich jedoch gut vorbereiten und einige Dinge planen, je nachdem welche Erkrankung Sie haben, wie stabil sie ist und welche Themen Sie bereits aus Erfahrung bei sich kennen.

 

  • Suchen sie sich Reisen und Reiseziele aus, bei denen sie sich sicher fühlen und besprechen Sie dies mit Ihrem behandelnden Arzt. Europa hat eine sicherere medizinische Versorgung als beispielsweise Afrika oder Indien. Auf einer kleinen Insel brauchen Sie im Notfall mehr Zeit, um eine gute Versorgung zu erhalten, als auf dem Festland. Stellen Sie sich auch die Frage, wie Sie sich im Falle eines Notfalls verständigen. Manche Menschen gehen mehr Risiken ein als andere, man sollte es sich nur bewusst machen.
     
  • Wenn Sie für Ihre Reise Impfungen benötigen, planen Sie diese rechtzeitig ein. Eine Impfung aktiviert das Immunsystem und kann so auch zu einer Reaktion Ihrer Aplastischen Anämie und/oder PNH führen (z. B. einer Hämolyse).
     
  • Vor Reiseantritt sollten Sie eine Reisekrankenversicherung abgeschlossen haben, denn das Risiko auf einer Reise zu erkranken, ist bei Menschen mit einer chronischen Erkrankung höher. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, oft gibt es über diese vergünstigte Angebote. Erkundigen sie sich jedoch vorab, ob die Versicherung trotz einer bestehenden chronischen Erkrankung Kosten übernimmt. Die Behandlung der Erkrankung selbst und allen damit in Zusammenhang stehenden Symptome wird meist nicht übernommen, üblicherweise aber akute Erkrankungen wie Infektionen aller Art.
     
  • Erkundigen Sie sich, wo in der Nähe Ihres Urlaubsortes ein hämatologisches Behandlungszentrum ist, damit Sie im Falle eines Notfalls nicht lange recherchieren müssen. Eine universitäre Klinik ist empfehlenswert. Denken sie daran, dass Ihre Erkrankung sehr selten ist und die Ärzte vor Ort die Erkrankungen möglicherweise nicht aus Erfahrung kennen. Denken Sie an Ihren Patientenpass (für internationale Reisen gibt es eine englische Version) und Ihren letzten Arztbrief. Sie können grundsätzlich auch Ihre behandelnden Ärzte fragen, ob sie Kolleg*innen an Ihrem Reiseziel kennen.
     
  • Sie kennen Ihren Körper am besten und wissen, wo er empfindlich reagiert. Stellen Sie sich darauf ein und nehmen Sie eine entsprechende Reiseapotheke mit.
     
  • Wichtig ist, dass Sie, sofern Sie Medikamente einnehmen müssen, immer ausreichend davon bei sich haben – am besten auch zur Reserve. Diese sollten Sie auf Ihr Gepäck aufteilen, so dass Sie bei Verlust eines Gepäckstückes nicht ganz ohne Medikamente dastehen. Zum Mitführen von Medikamenten benötigen Sie zur Einreise für einige Länder eine ärztliche Bescheinigung. Ein Formular dazu finden Sie unter diesem Text zum Download. Drucken Sie es aus und füllen Sie es gemeinsam mit ihrem behandelnden Facharzt aus.
     
  • Sollte Ihr Medikament Kühlung benötigen, erkundigen Sie sich vorher, wo Sie Ihre Medikamente gekühlt unterbringen können und nutzen Sie bei der Kühlung ein Thermometer, um eine Temperaturstabilität zu erreichen.

  • Planen Sie bei der Einnahme Ihrer Medikamente die Zeitverschiebung ein.
     
  • Erkundigen Sie sich bei dem Hersteller Ihres Medikaments, ob es von seiner Seite Informationsmaterial oder Unterstützungsmöglichkeiten (bspw. eine Kühlbox o. ä.) gibt.

 

Eine gute Reise!