Schwangerschaft mit Aplastischer Anämie und/ oder PNH – ist das möglich?
Eine Schwangerschaft ist grundsätzlich möglich, sie wird allerdings als Risikoschwangerschaft angesehen. Die Höhe des Risikos hängt mit der Ausprägung der Erkrankung zusammen. Bei einer Schwangerschaft ist das Thromboserisiko auch ohne PNH besonders hoch. Bei Patientinnen mit PNH verstärkt sich dieses Risiko besonders.
Es gibt inzwischen einige Fallberichte zu Schwangerschaften unter Therapie mit Eculizumab, die nahelegen, dass eine laufende Therapie mit Eculizumab bei eintretender Schwangerschaft nicht unterbrochen werden sollte. Es kann sein, dass die Dosis bei Auftreten von sogenannten Durchbruchhämolysen erhöht werden muss., Bei Patientinnen mit PNH ohne Eculizuma-Therapie, sollte diese erwogen werden. Eine offizielle Zulassung des Medikamentes zur Verhütung von Schwangerschaftskomplikationen ist allerdings nicht erfolgt.
Da es bisher zu Schwangerschaften unter Ravulizumab noch keine ausreichenden Daten gibt, sollte eine Umstellung auf Ravulizumab bei Patientinnen mit Kinderwunsch nicht erfolgen. Vor oder spätestens während einer Schwangerschaft sind eine engmaschige Anbindung an Deinen Hämatologen und – noch wichtiger! – eine enge Absprache zwischen Deinem Hämatologen und Gynäkologen notwendig.
Erblich ist weder die Aplastische Anämie (so sie nicht im Rahmen von seltenen so genannten Telomeropathien auftritt) noch die PNH, so dass die Sorge der Weitergabe der Krankheit an die Kinder im Regelfall unnötig ist.
Die Überlegung, das Risiko einer Schwangerschaft für sich und das Kind einzugehen, beinhaltet auch, die Frage, ob man ein soziales Netz hat, das die werdenden Eltern unterstützt.
Es ist also gerade in diesem speziellen Fall wieder eine sehr persönliche und individuelle Entscheidung, aber lass Dich auf jeden Fall von einem:r spezialisierten Arzt/ Ärztin beraten.
Videos zum Thema Schwangerschaft bei Aplastischer Anämie und/oder PNH